Fotoausstellung „- mit und/oder ohne termin -“ 15. – 19. Juli 2022 im Geranienhaus – Schloss Nymphenburg/München

Foto: aus der Serie „Frioul“ ©2022 Elisabeth Mihalyi

Fotoausstellung
„-mit und/oder ohne termin
vom 15.7. bis 19.7. – Eröffnung 14.7.2022 18:00 Uhr – täglich von 11:00 bis 19:00 Uhr

im Geranienhaus – Schloss Nymphenburg/München

Die Ausstellung ist Teil einer Ausstellungsreihe der mofa – Montag-Foto-Art – Künstler in 2022.

In der Ausstellung werden Arbeiten von Chih-Chieh Chuang, Oliver Deska, Elisabeth Mihalyi und Michael Richter gezeigt.

Gemeinsam ist den gezeigten Arbeiten: eine hohe Affinität zum fotografischen Tableau, zu einem Stil der weder erzählen noch dokumentieren will, der Mensch, sein Körper bzw. seine Körperlichkeit, ein überwiegend den Arbeiten der vier Künstler innewohnendes Thema.

So bei Elisabeth Mihalyis Aktbildern „Nude“. Aktbilder der besonderen Art. Eine Frau dargestellt in Manier eines Rubens, in all ihren Rundungen, bewusst in ihrem Sein als Modell für die Künstlerin. Diese zaubert ihren Körper in zartestes Orange, so luftig und leicht, wie die Aufhebung jeglicher Erdanziehung.

Auch die Serie „Frioul“ mit einer Frau, die beschwingt – so vom Wind getragen – und sich mit einem Lächeln verabschiedet, zeugt von Elisabeths Faible für luftiges, bewegendes Darstellen in ihren Bildern.

Chih-Chieh Chuangs Körper-Studie, „畫皮 – on surface“ von nah im Detail, zu einem großen Tableau gefügt, ein Anblick der erst verwirrt, den Blick von rechts nach links schweifen lässt, bis einen leichter Schwindel befällt, bis langsam in des Betrachters Gehirn sich die Bilder zu einem Ganzen, einem neuen Ganzen – oder doch nicht? Man meint alles schon mal gesehen zu haben – oder doch nicht? Man eilt als Betrachter an den Bildern entlang bis man meint, sich in den Bildern wiederzufinden. Ein großes Abenteuer im Bildbetrachten.

Chih-Chiehs zweite Arbeit „Plateau“ erschließt sich schnell im ersten Anblick. Ein Bein, ein Fuß und im zweiten Bild Berge. Jeder Wanderer weiß, dass Berge „auf die Füße gehen“ können. Aber so einfach scheint es doch nicht zu sein. Fragt man sich doch, was der Kinderspielplatz mit Rutsche zu bedeuten hat und dazu der Fuß auf einem Teppich?

Oliver Deskas Triptichon „Corpus Tryptichon“– eine Wucht an Körperlichkeit. Im Zentralbild ein männlicher Torso, eine Verschlingung von Muskeln und Adern. „Sonstiges“ mit einer Schärpe mit Faltenwurf verdeckt, so steht er da, mehr abschreckend als anziehend. Links die Hand eines alten Menschen. Rechts ein Baum umwachsen von Lianen. Ein Altar – der Sehnen und Adern, der Muskeln und baumumschlingenden Lianen, so steht er da im Kontrast zu den Akten von Elisabeth.

Michael Richters Tableau „Where is everybody?“ zeugt gekonnt von den Möglichkeiten mit einem Tableau viele Bedeutungsebenen zu transportieren. Der Mond zentral, rechts das gelandete Ufo neben dürren Baumstämmen und ebenso dürren Beinen einer Schaufensterpuppe. Links ein Wald von Schirmen nach Ufo-Art, daneben Blicke aus dem Fenster und über allem schwimmt der Fisch – sozusagen obenauf. Jeder macht sich bei diesen Anblick so seine Gedanken.

Die Arbeit „DAH“, eine Auseinandersetzung mit den unvergleichlichen Gräuel der NS-Herrschaft am Beispiel der KZ-Gedenkstätte Dachau. Bäume, die wie Flammen dem Himmel zustreben. Bäume, die ihre Wurzeln gegen den Himmel strecken. Gebäude, die sich in den Boden schämen. Ein Kamin, Symbol für die faschistoide Todesmaschinerie. Angelegt in einem Tableau, fotografiert in der ursprünglichsten Art der Fotografie, der Lochkamerafotografie. Ein Ensemble, das bewegt und unter die Haut geht.

mofa – montag foto art
chih-chieh chuang / oliver deska / elisabeth mihalyi / andrea muthig / hermann offner / michael richter / guoling wen / martin zinßer

Veranstaltungsort: Geranienhaus, Schloß Nymphenburg 41, 80638 München
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So geht’s zum Geranienhaus